Dienstag, 12. März bis Donnerstag, 14. März
Am frühen Morgen bricht das Inferno über Hessen herein, Schnee in ungeahnten Mengen, statt Musik nur Horror-Verkehrsmeldungen im Radio – wir verschieben unsere Abfahrt.
Die Lage am Mittwoch hat sich nicht richtig entspannt – wir verschieben unsere Abfahrt.
Hessen – Villars des Dombes (Vogelpark)
– 648 km
Wir starten Donnerstag bei Eis und Schnee, sind guten Mutes, es geht ja immer in Richtung Süden und tatsächlich an der Bergstraße hat es kaum noch Schnee und als wir Mittag halten in unserer geliebten Ortenau (sollen wir einen Abstecher nach Kappelrodeck machen?), lugt ein Zipfel Sonne hervor.
Wir kriegen gleich wieder einen Dämpfer, bei Mulhouse Schneefall, kalter Wind, am Vogelpark steigen wir erst gar nicht aus, so kalt ist es.
Freitag, 15. März 2013
Villars des Dombes – Narbonne Plage – 488 km
Wirklich schön ist es heute Morgen nicht, aber die ersten französischen Croissants sind ein Genuss.
Kalter Wind begleitet uns die ganze Fahrt über, wir machen nur kurze Pausen und als wir am Abend Narbonne Plage erreichen und einen Spaziergang am Strand entlang machen, sind die dicken Winterjacken angesagt.
Samstag, 16. März 2013
Narbonne Plage – St. Rafael – 519 km
Anhand der gefahrenen km ist schon erkennbar, dass der Tag wettermäßig nichts gebracht hat. Was sollen wir uns irgendwo aufhalten, wenn es kalt ist? Als wir am Abend auf dem Stellplatz des Restaurants „Spätzle-Fritz“ landen und dort auch essen, sind dort sämtliche verfügbare Öfchen am Laufen.
Sonntag, 17. März 2013
St. Rafael – Almerimar – 692 km
Kühle 9° sind es am Morgen, riesige Haine von Orangenbäumchen lassen uns aber wissen: wir sind im Süden! Lange Gesichter gibt es dann wieder, als Regen unterwegs einsetzt und als wir die Gegend von Almeria erreichen, staunen wir auch nicht schlecht; Gewächshäuser und Folienhäuser soweit das Auge reicht. Warum die spanischen Früchte kein Aroma haben, wissen wir nun auch.
In Almerimar, einem Badeort direkt am Meer schlagen wir unser Nachtlager auf und außer dem Stellplatz am Hafen gibt es 2 weitere Parkplätze direkt am Meer, die wir schon von der abschüssigen Anfahrt auf den Ort entdeckt haben, auf denen recht viele Wohnmobile stehen. Ob das in der Hauptsaison auch noch geduldet wird?
Entlang der schönen Strandpromenade machen wir einen Spaziergang in den Ort, aber es ist windig und ungemütlich.
Montag, 18. März 2013
Almerimar – Algeciras – 359 km
Bei Motril ist die Autobahn noch nicht ganz fertiggestellt und wir fahren entlang auf der sehr schönen Küstenstraße. Die Orte Malaga und Marbella möchten wir ganz schnell hinter uns lassen, finden wir doch kaum einen Platz für die Mittagspause.
Die verschiedenen im Netz gelesenen Berichte über den Stellplatz in Algeciras beim Lidl klangen einfach, aber wir haben 3 Lidl’s abgeklappert, bis wir den richtigen gefunden haben. Im Prinzip heisst der Ort Palmones bei der Autobahnabfahrt Nr. 112 und wäre das in verschiedenen Berichten angegeben, hätten es die vielen Neulinge einfacher. Aber wir wurden ja fündig.
Ungemütlich und kalt ist es, als wir einen Spaziergang durch das hässliche Industriegebiet machen.
Dienstag, 19. März 2013
Algeciras – Tanger (Herkules Grotte) – 118 km
Da unsere Abfahrt nach Ceuta erst um 13.00 Uhr ist, bleibt uns viel Zeit. Die hässliche Umgebung ist schon erkundet, bleibt nur noch der wirklich ansprechende Supermarkt Carrefour.
Im Hafen geht es dann gemütlich zu, keine Hektik, alles läuft nach Zeitplan. Die Fähre ist modern, sauber, der Felsen von Gibraltar aufgrund der Wetterverhältnisse nicht klar.
In Ceuta betreten wir ja zunächst noch spanischen Boden. Wir kommen trotz großem Verkehrsaufkommen gut bis an die marokkanische Grenze. Und hier beginnt das Chaos. Alles ist vollgestopft mit Autos, kleinen Transportern, Wohnmobilen und gefühlten Millionen Menschen. Es gibt kaum Parkmöglichkeiten, die Büros der Behörden liegen irgendwo links und rechts der Straße, kaum beschildert und an der Seite reißt ein großer Bagger die Straße auf. Genau dort parken wir, ein „Helfer“ weist uns ein. Entgegen aller Berichte sind wir froh, diesen „Helfer“ zu haben, denn er kennt sich aus und für seine immerhin über eine Stunde dauernde Hilfe ist uns sein Preis von 10 Euro recht. Ich bleibe derweil beim Womo, während Wolfgang alle Einreiseformalitäten erledigt. Mir ist ganz schlecht, denn von allen Seiten werden wir eingekeilt, alle Autos stehen kreuz und quer und die Menschenmengen, die hier von der Grenze her kommen, erinnern eher an eine Massenflucht als an einen geregelten Grenzverkehr. Mann und Frau sind schwer beladen mit Gepäck. Unglaublich, was hier vor sich geht und der Bagger kommt uns auch gefährlich nahe, aber schließlich ist auch das überstanden.
Eine 4-spurige nicht ganz gute Straße windet sich den Berg hinauf, geht später in eine Autobahn über und als wir auf dem kleinen und beschaulichen Campingplatz Achakar einchecken, sind wir froh, die erste Hürde gemeistert zu haben. Der kalte Wind will nicht weichen, aber das wird schon noch, schließlich sind wir in Marokko, nicht wahr?
Mittwoch, 20. März 2013
Herkules Grotte – Asilah – 46 km
Mit frischem Wind beginnt der Tag. Als wir die Herkules Grotte besichtigen, hat das auch was Positives. Durch die Öffnung peitscht die Gischt mit einer Gewalt herein, wie es nur das Element Wasser vermag. Faszinierend, das anzusehen.
Wir fahren die wenigen km in Richtung Süden und landen auf einem Wiesenstellplatz direkt an der Medina von Asilah.
Die Sonne scheint, wir laufen die wenigen Schritte in den blitzsauberen Ort und eine beschauliche weiße Medina erwartet uns. Viele Häuserfassaden sind bemalt.
Auf einem Platz trinken wir unseren 1. Minztee, essen dazu leckere mit Nuss und Kokos gefüllte Kekse, dazu die Sonne, es ist ein Genuss.
Danach kommen wir in die Einkaufsstraße und Erdbeeren, Tomaten und Kartoffeln sind sehr preiswert. Ein Gewusel und Gewimmel von Menschen, Eseln, Autos, genauso wie wir es wollen. Moderne und Tradition treffen hier ganz eng aufeinander.
Der Stellplatz an der Mole ist zwar ganz schön, aber es ist lästig, dass dauernd fliegende Händler vorbeikommen. Von der Autowäsche bis zur Armbanduhr wird alles angeboten. Abends essen wir eine nicht ganz preiswerte, aber sehr schmackhafte Fischplatte.
Donnerstag, 21. März 2013
Asilah - Mulay Bousselham - 91 km
Unser heutiges Ziel, Mulay Bousselham, erreichen wir am frühen Nachmittag. Eukalyptusbäume und Korkeichen am Weg. Der Fischerort liegt an einer riesigen Lagune, wir fahren direkt den Camping International an. Der Platz ist groß, unparzelliert und liegt sehr schön direkt an der Lagune.
Wir durchstreifen den kleinen Ort, der nicht sehr viel bietet, essen unsere erste Tajine, die sehr schmackhaft ist.
Freitag, 22. März 2013
Moulay Bousselham - Ouzoud - 541 km
Eigentlich wollten wir heute nach Rabat, aber es regnet aus allen Eimern und der Stellplatz gefällt uns nicht. So machen wir heute einen langen Fahrtag und quer durchs Land geht es bis nach Ouzoud, wir kommen schon bei Dunkelheit dort an, was wegen der Straßenverhältnisse nicht ganz ungefährlich war. Unterwegs hatten wir kurzzeitig Sonne, dichten Nebel, trübes Grau. Sind wir wirklich in Marokko?
Camping Zebra bietet uns Quartier, wir essen wieder eine Tajine, Ziege mit Birnen und Rosinen, eine fantastische Mischung.