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Eine Erlebnisreise, wir berichten davon

11. 13. Februar 2014

Abenteuer Komodo

Wir sind zwar noch etwas müde, als wir um 5.30 Uhr in der Früh von unserem Hotel abgeholt werden. Um diese Zeit ist noch relativ wenig Verkehr und rasch sind wir am Flughafen, um von Denpasar nach Labuan Bajo mit einer Fokker 50 der Trans Nusa Airlines zu fliegen.

Wir nehmen unser Gepäck noch an einem Tisch entgegen, laufen aus dem Gebäude noch querfeldein, aber ein riesiges neues Flughafengebäude ist bereits im Bau.

Flugstrecke Denpasar - Labuan Bajo - Karte von Google Maps
Flugstrecke Denpasar - Labuan Bajo - Karte von Google Maps

Wir werden von einem netten Guide namens Vitali abgeholt und er begleitet uns auch die gesamte Zeit.

Wir lernen gleich, daß die Insel Flores mehrheitlich aus Christen besteht und daher auch der Name Vitali.

Nach weniger als 10 Min. erreichen wir den kleinen Hafen und oh Schreck, hier fängt das Abenteuer wirklich an. Das Boot sieht für mich wenig vertrauend erweckend aus, aber nun gibts ja kein Zurück.

 

Wir begrüßen die Mannschaft, 2 Brüder, die mit Touristen weit mehr verdienen als mit Fischfang. Der Hafen liegt schnell hinter uns und wir tauchen ein in die indonesische Inselwelt, die uns von Anfang an fasziniert.

 

Kleine, große Inseln, meist unbewohnt, immer von saftigem Grün bewachsen (klar, es ist Regenzeit), kaum ein Dorf, fast schon völlig öde, aber man möchte jeder Insel einen Besuch abstatten.

 

Nach einer guten Stunde halten wir an einem Strand und nun geht's erst mal schnorcheln. Etwas ängstlich schwinge ich mich in die Flossen und ins Wasser. Ich hab im Leben noch nie geschnorchelt. Wolfgang ermuntert mich jedoch laufend.

 

Zuerst paddele ich ein wenig herum, aber dann komme ich aus dem Staunen nicht heraus. Was sich uns da unter Wasser bietet, sehen wir sonst nur im Fernsehen. Eine einzigartige, vollkommen intakte Korallenwelt, Fische in allen Farbvariationen. Wir sind schlichtweg begeistert und bedauern, keine Unterwasserkamera zu haben. Dies war schon ein kleines Abenteuer für sich.

 

Und dann erreichen wir die Insel Rinca.

Es ist inzwischen gut Mittag. Die Jungs auf dem Boot haben für uns gekocht und es war schmackhaft und gut.

 

Wir sind sehr gespannt. Von der Bootsanlegestelle laufen wir ca. 1 km, dann erscheinen ein paar Holzgebäude, in denen die Rangerstation untergebracht ist. Wir registrieren uns, zahlen eine Fotogebühr, ein Parkranger begleitet uns auf unserer Tour durch den Dschungel. Alleingänge sind höchst gefährlich und auch nicht erlaubt.

 

Zunächst tut sich gar nichts. Wir hören eine Hirschkuh nach ihrem Jungen rufen, entdecken das Junge verletzt in einem Bachlauf liegen. Wir gucken, was passiert. Wenige Minuten später erscheint ein junger Waran, nach Auskunft des Rangers etwa 1 Jahr alt, nähert sich dem Kitz, attackiert es mit seiner Zunge, beißt zu und reißt ein Stück Fleisch heraus. Durch diesen Kontakt gelangen tödliche Bakterien in das Opfer, das diesen Tag nicht überleben wird. Ein Wasserbüffel kommt hinzu, jedoch ohne dem Kitz zu helfen. Drei Affen, die sich in unmittelbarer Nähe von uns postieren,  lassen sich das Schauspiel ebenfalls nicht entgehen.

 

Wir sind zwar ein wenig schockiert ob des Anblickes, aber da der Ranger nicht zur Hilfe eilt, können auch wir nichts tun. Natur eben. Nach Auskunft des Rangers ist es fast eine Sternstunde, dieses Naturschauspiel zu sehen, auch er bekommt dergleichen selten zu Gesicht.

 

 

Die Insel Rinca ist landschaftlich einzigartig. Nachdem wir einige Hügel erklommen haben, bieten sich uns einzigartige Ausblicke auf das satte Grün der Insel und das Meer.

 

Einige Warane treiben sich in der Nähe der Rangerstation herum, weil sie dort Futter riechen. Warane werden bis zu 8 m lang und 45 Jahre alt. Verwundete Tiere riechen sie bis auf 5 km Entfernung, aber auch gesunde Tiere sind nicht gegen ihre Angriffe gefeit. Mit einer Stundegeschwindigkeit von 18 km/h können sie relativ rasch laufen. Das Gefährliche sind  ihre Bisse, womit die tödlichen Bakterien auf das jeweilige Opfer übertragen werden. Das gilt für Mensch und Tier.

Bedingt durch die heutige Hitze waren auch die Warane recht träge, keinen haben wir laufen sehen. Dennoch waren wir von Euphorie getragen. Außer uns haben nur noch 6 weitere Personen Rinca besucht.

 

Zurück auf dem Boot gibt es einen Avocadodrink, wir können das soeben Erlebte erst mal auf der weiteren Fahrt in Richtung Komodo (Rinca und Komodo zählen zum Nationalpark) verarbeiten.

 

Vor der Insel legen wir an, hier wollen wir den Abend und die Nacht verbringen. Gerade vor uns sehen wir einen Mangrovenwald, aus dem jeden Abend fliegende Hunde in den Himmel starten. Wir sehen sie zwar von weitem, können sie aber nicht als solche ausmachen.

 

Nach dem  Abendessen, das wieder schmackhaft und den Gegebenheiten entsprechend liebevoll zubereitet war, schauen wir auf das absolut ruhige Meer. Kein Laut, kein Geräusch ist zu hören. Wir genießen den Übergang vom Tag zur Nacht. Licht gibt es durch den Generator nur bis 21.00 Uhr, danach sitzen wir im Dunkeln, was uns absolut nicht stört.

 

Das Meer in der Dunkelheit (ohne jegliche Lichtquellen) leuchtet azur- bis königsblau, was durch Plankton im Wasser hervorgerufen wird. Wir gucken immer nur ins Wasser und können uns an dem fantastischen Anblick kaum satt sehen.

6.00 Uhr aufstehen haben wir mit Vitali ausgemacht. Das sanfte Plätschern des Wassers war beruhigend, aber gut geschlafen haben wir in unserer Luxus-Koje nicht.

 

Toast, Bananen, Marmelade, das Frühstück mundet uns und um 7.00 Uhr in der Früh wiederholt sich das Spiel von gestern auf der Insel Komodo. Die Rangerstation ist hier in Sichtweite des Anlegestegs (am Strand liegen schon die ersten Warane). Auch hier erfolgt eine Registrierung, Fotogebühr und schon laufen wir los.

 

Das Glück ist mit uns. Aufgrund der frühen Stunde sind die Warane noch aktiv. Wir lassen Fotos sprechen.

Viel zu schnell vergeht die Zeit und unsere Wanderung ist beendet. Resümierend kann man sagen, daß Rinca landschaftlich spektakulärer ist, aber auf Komodo haben wir weitaus mehr Warane gesehen.

 

Ein leckerer Avocadodrink wartet auf uns, als wir an Bord gehen und nun wieder in Richtung Flores tuckern. Am "Pink Beach" wollen wir erneut schnorcheln, aber hier befinden sich winzig kleine durchsichtige Quallen im Wasser, die mir dieses Vergnügen etwas verleiden und wir verzichten.

 

Nach etwa 2 Stunden Fahrt erreichen wir ein Dorf auf einer kleinen Insel, das ausschießlich vom Fischfang lebt und hätten wir nicht schon auf früheren Reisen ähnliche Dorfverhältnisse erlebt, wir wären schlichtweg schockiert.

 

So aber begegnen wir den Dorfbewohnern freundlich, umgekehrt natürlich auch, leider spricht kein Mensch englisch, eine Verständigung ist daher nur über Vitali möglich.

 

 

Etwa eine Stunde vor Labuan Bajo stoppen wir erneut für eine Schnorchelstunde und noch einmal erleben wir eine Unterwasserwelt, die ihresgleichen sucht. Ich kann nun meine Bekannte Marion verstehen, die absolut begeistert Tauchurlaub für Tauchurlaub verbringt.

 

Am Nachmittag steuern wir den Hafen an und fahren nur wenige Minuten in das ca. 5 km außerhalb gelegene Hotel Luwansa. Hier werden wir freundlich empfangen und gleich darauf hingewiesen, daß es einen kostenlosen Shuttle in den Ort gibt. Darauf verzichten wir aber.

 

Statt dessen probiere ich den Pool aus, der hübsch angelegt ist, aber weder über Treppe noch über Leiter verfügt. Rauskommen war entsprechend schlecht für mich. Wir essen im kleinen Restaurant zu Abend und lassen die vergangenen 2 Tage Revue passieren.

 

Es gibt ein kleines Frühstücksbuffet, dann werden wir abgeholt und fahren zur Batu Cermin Höhle, die bekannt dafür ist, das Licht zu reflektieren.

Helme gibt es nur für die Frauen. Hier treffen wir das russische Ehepaar aus Komodo wieder. Taschenlampen stehen für alle zur Verfügung.

 

Da es nass und lehmig in der Höhle ist, haben wir genug damit zu tun, aufzupassen, damit wir nicht hinfallen oder ausrutschen. Es war dennoch ganz schön.

 

Im Anschluß daran fahren wir zum Flughafen, sind am späten Nachmittag wohlbehalten wieder im Legian Beach Hotel und fühlen uns, als kämen wir nach Hause.

 

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