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Eine Erlebnisreise, wir berichten davon

 

Deutschland-Tour

 

 

20. – 30. Mai 2020

 

 

Mittwoch, 20. Mai 2020

Kurz nach 11.00 Uhr sind wir in Kallstadt an der Weinstraße. Der Ort zählt zu den bekanntesten an der Deutschen Weinstraße. Die Großeltern väterlicherseits des 45. Präsidenten Donald Trump stammen aus Kallstadt, was der Gemeinde überregionale Bekanntheit bescherte (Wikipedia). Gleich am Ortseingang liegt der Parkplatz direkt neben dem Friedhof.

 

Noch ist wenig los und wir suchen uns einen schönen Platz aus, mit Schatten, da Kastanienbäume in der Nähe sind und ebenfalls Sonne direkt daneben. Wir setzen uns erst einmal in die Sonne, hat man sie doch lange vermisst.

 

Nach dem Mittagessen laufen wir die wenigen Schritte in die ebenfalls benachbarte Winzergenossenschaft. Welche Enttäuschung. Wir können uns dort nicht aufhalten, um eine Weinprobe zu machen. Kaufen ja – probieren nein. Dabei hatten wir extra in der Weingemeinde Deidesheim angerufen und einen positiven Bescheid erhalten. Nun ja, es wird überall anders gehandhabt.

 

Bei strahlender Sonne laufen wir dann durch die Weinberge hinüber nach Herxheim. Leider gibt es auch dort keine Weinprobe. Die der Winzergenossenschaft angrenzende sehr schöne Weinlounge öffnet erst um 15.00 Uhr und eine Stunde warten wollen wir auch nicht. Dann sollen sie uns alle gernhaben, wir laufen zurück und trinken unseren Wein zuhause.

 

Zur Probe geht Wolfgang nochmal in die WZG zurück, um 2 Flaschen zu kaufen und so kommen wir dann zu einer Mini-Mini-Weinprobe. Den restlichen Tag verbringen wir gemütlich im Liegestuhl.

 

Donnerstag, 21. Mai 2020

Eigentlich wollten wir weiterfahren. Aber wenn wir diesen schönen Platz verlassen, wird er sofort anderweitig besetzt. Im Laufe des gestrigen Tages ist es noch ziemlich voll geworden, was sicher am heutigen Feiertag und dem somit langen Wochenende liegt.

 

Also legen wir einen Wandertag ein und nach dem Frühstück geht es über Ungstein und das römische Weingut nach Bad Dürkheim. Das Haupthaus des römischen Weingutes soll vor 2.000 Jahren eine Länge von 150 m gehabt haben. Die restaurierten Säulen geben eine Vorstellung. Leider ist es natürlich derzeit geschlossen.

 

Bedingt durch die Corona Krise, das lange Zuhause sein, das herrliche Wetter, gefühlt ist halb Deutschland unterwegs.

 

Bei der Saline kommen wir an, laufen am Weinfass vorbei, es hat einen Durchmesser von 13,5 m und ein Volumen von 1.700.000 Litern und ist damit das größte Fass der Welt.

 

Durch den Kurpark und am Spielcasino vorbei gelangen wir in die Stadtmitte. Einige Geschäfte haben geöffnet. Wir schlecken ein teures, aber nicht sehr schmackhaftes Eis, kaufen ein frisches Brot und laufen auf gleichem Weg zurück.

 

Inzwischen ist es sehr heiß geworden, daher lümmeln wir den restlichen Tag wieder gemütlich im Liegestuhl .

 

Für den Abend haben wir einen Tisch im Saumagenkeller reserviert und die regionstypische Speise schmeckt auch wirklich ausgezeichnet. Es dürfen natürlich nur wenige Tische besetzt werden, was der Atmosphäre eine komische Stimmung gibt.

 

 

Freitag, 22. Mai 2020

Da wir ja von Deidesheim die Weinproben-Zusage haben, der Ort aber keinen Wohnmobil-Stellplatz aufweist, weichen wir nach einem erneuten Stopp in Bad Dürkheim auf den Nachbarort Niederkirchen aus.

 

Der Wohnmobil-Stellplatz liegt etwas außerhalb der Ortschaft an einem Sportgelände und ist ebenfalls gut besucht, aber wir ergattern noch ein schönes Plätzchen.

 

Nach Deidesheim ist es ein gutes Stück zu laufen und nach dem Mittagessen gehen wir los. Durch die Felder an Niederkirchen vorbei geht es ganz eben hinüber in den Weinort.

 

Die Weinprobe findet an einem Tisch statt, sodass man mit der Laufkundschaft an der Theke nicht zusammenkommt und die nette Dame der WZG bringt uns die gewünschten Proben. Es ist in Ordnung so, aber auch hier fehlt es an Atmosphäre, sonst fachsimpeln wir immer wieder mit dem Personal und kommen auch gleich mit anderen Gästen ins Gespräch, aber derzeit muss man es so hinnehmen. Die Weine sind jedoch hervorragend und haben den für die Pfalz so typischen Geschmack.

 

Außer einem historischen Rathaus uns dem weltberühmten „Deidesheimer Hof“, in dem Helmut Kohl mit vielen Spitzenpolitikern gegessen hat, bietet das Örtchen nicht viel.

 

Das Wetter ist nicht mehr ganz so sonnig, es ist eher schwül geworden, was den Heimweg endlos erscheinen lässt. Liegestuhl ist wieder angesagt. Wir genießen es, trotz Einschränkungen unterwegs zu sein, andere Landschaften und Menschen zu sehen.

 

 

Samstag, 23. Mai 2020

Gestern kam noch die Ordnungspolizei. Alle Wohnmobile müssen sich zur Sicherheit im Touristenbüro anmelden. Wir haben das problemlos online gemacht.

 

Einkaufen, Wein abholen, dann geht es auf die Autobahn in Richtung Norden. Es ist ein sehr komisches Gefühl, an seiner Heimatabfahrt vorbeizufahren, ohne nach Hause zu fahren. Hinter Frankfurt fängt es an zu regnen, es wird deutlich kälter und wolkiger.

 

Am Kirchheimer Dreieck wundern wir uns, dass die Autobahn so leer ist und wissen bald, warum. Zwischen Bad Hersfeld und Homberg/Efze ist die A7 komplett gesperrt. Ein LKW hat dort seine Ladung verloren. Alle sind am Kirchheimer Dreieck abgefahren, nur wir nicht und kommen bald darauf in einen Stau, der uns 2 Stunden aufhält. Na servus.

 

 

Wir stehen 2 Stunden im Stau und unser heutiges Ziel Fritzlar vergessen wir ganz schnell. Die Umleitung führt uns über winzige Dörfer und Rotenburg a.d. Fulda rückt ganz nahe. Dort fahren wir hin.

 

Haben wir doch an dieses hübsche Städtchen sehr schöne wohnmobilistische Anfangserinnerungen.

 

Es gibt einen schönen Stellplatz in der Braacher Straße „Am Wittich“, direkt neben tegut. Alle Wohnmobile stehen mehr oder weniger im großzügigen Rund auf Rasen-Schotter und die Fulda fließt gleich hinter den Mobilen.

 

 

Sonntag, 24. Mai 2020

An der Fulda entlang fahren wir bis Guxhagen, eine sehr schöne Gegend. In Melsungen schauen wir uns den Stellplatz an, dann geht es bis Salzgitter-Lebenstedt auf der Autobahn weiter.

 

Dort biegen wir ab und fahren zum gut ausgeschilderten Stellplatz am Salzgitter-See, der für eine Nacht gut ist. Einige Plätze sind gesperrt, damit der nötige Abstand gehalten wird.

 

Der See ist sehr schön gelegen, wir überlegen, ihn zu umrunden, es erscheint uns jedoch sehr weit. Wir laufen bei sehr starkem Wind einfach mal los. Der Weg ist sehr schön angelegt, am Ende des Sees ist eine Surferstation, Kanus und andere kleine Boote kann man mieten. Es schließt sich ein sehr großer Badestrand an. Wirklich eine schöne Freizeitgestaltung hier.

 

Nach 1,5 Stunden haben wir den See umrundet und kaum sind wir im Mobil, fängt es an zu regnen, aber Lektüre an Bord lässt keine Langeweile aufkommen.

 

Ärgerlich nur, dass der Türöffner vom Eisfach im Kühlschrank angebrochen ist. Jetzt müssen wir die Eisfachtür mit Klebeband verschließen.

 

 

Montag, 25. Mai 2020

Ach, heute herrschen ja arktische Temperaturen. Trotzdem laufen wir am Morgen in anderer Richtung noch einmal um den See herum. Die Gebühr von 5,- Euro konnten wir nicht bezahlen. Das Schwimmbad ist ja noch geschlossen.

 

Gegen Mittag erreichen wir dann Gifhorn. Der Stellplatz am Schwimmbad „Allerwelle“ ist auch recht schön, auch hier sind einige Plätze aufgrund der Abstandsbestimmungen gesperrt. Der Platz ist gut besucht, aber wir kriegen noch einen schönen Platz.

 

Gifhorn liegt in der südlichen Heide und von einem Kurzbesuch vor vielen Jahren haben wir die Stadt in guter Erinnerung und ins Stadtzentrum gelangen wir in weniger als 15 Minuten. Die gar nicht so kleine Fußgängerzone ist belebt, wir trinken Kaffee und fast herrscht hier der Anschein von Normalität.

 

Auf der Suche zum Schlossplatz gelangen wir natürlich auch zum Schloss, das 1525 in der Renaissance als Welfenschloss erbaut wurde. Heute ist ein Museum darin verborgen, natürlich noch geschlossen.

 

Unversehens stehen wir in der Natur und am Rande des 15 ha großen Mühlenmuseums, das stolze 14 Mühlen in Originalgröße aus aller Welt zeigt. Natürlich ist auch dieses noch geschlossen.

 

Wir umrunden das Areal und staunen nicht schlecht, als wir eine russisch-orthodoxe Holzkirche sehen, die ebenfalls auf dem Museumsgelände steht. Natürlich sind wir nun neugierig, was es noch alles gibt und laufen weiter. Und siehe da, der Glockenpalast, heute Europäisches Kunsthandwerkerinstitut kommt ins Blickfeld. Sieht auch sehr russisch aus. Schirmherr während der Bauzeit war seinerzeit Michail Gorbatschow. Derzeit befindet sich darin eine Ikonenausstellung (geschlossen).

 

Den langen Zugangsweg säumt eine Glocke, die als Zeichen der Wiedervereinigung dort aufgestellt wurde und 10 Tonnen wiegt.

 

Durch das Zentrum laufen wir wieder zurück, nicht ohne vorher unserer Enkelin noch ein Geschenk gekauft zu haben. Schade, dass es heute so kalt ist.